Es ist schwer zu glauben, dass es schon drei Jahrzehnte her ist, seitdem das Debian-Projekt ins Leben gerufen wurde. Im Laufe der Jahre hat Debian einen festen Platz in der Welt der Linux-Distributionen eingenommen, sei es auf Servern, Desktops oder sogar im Embedded-Bereich. Es ist eine unglaubliche Reise gewesen, und es lohnt sich, einige Höhepunkte dieser Erfolgsstory zu beleuchten, insbesondere da Debian 30 wird.
Die Anfänge: 1993
1993 wurde das Debian-Projekt von Ian Murdock als Reaktion auf die Unzufriedenheit mit der damaligen Situation der Linux-Distributionen ins Leben gerufen. Sein Ziel war es, ein Betriebssystem zu schaffen, das nicht nur frei, sondern auch konsistent und gut gepflegt war. Der Name „Debian“ selbst ist eine Kombination aus den Vornamen von Ian und seiner damaligen Frau, Debra.
Philosophie und Grundsätze
Von Anfang an stand bei Debian die Gemeinschaft im Vordergrund. Die Distribution hat sich der Freiheit der Software verschrieben und verfolgt diesen Ansatz bis heute konsequent. Der Debian Social Contract und die Debian Free Software Guidelines sind zwei wichtige Dokumente, die die Verpflichtung des Projekts gegenüber seiner Nutzerschaft und der Open-Source-Gemeinschaft verdeutlichen.
Ein Vermächtnis von Stabilität
Während viele andere Distributionen gekommen und gegangen sind, hat Debian durch seine Konzentration auf Stabilität und Zuverlässigkeit Bestand gehabt. Dies zeigt sich insbesondere in den „Stable“-Releases, die oft als Basis für viele andere Distributionen dienen, einschließlich des bekannten Ubuntu.
Ein Ökosystem von Zehntausenden von Paketen
Das Debian-Paketmanagement, hauptsächlich bekannt durch das APT-System, bietet Tausende von vorbereiteten und geprüften Paketen. Das macht die Installation und Verwaltung von Software zu einem Kinderspiel. Dieses umfassende Ökosystem trägt maßgeblich zur Beliebtheit von Debian bei. Ein Hoch auf die freiwilligen Debian-Maintainer!
Was bringt die Zukunft?
Mit 30 Jahren hinter sich hat Debian viele technologische Veränderungen und Trends überstanden. Es ist ein Testament für das Engagement seiner Gemeinschaft und den Fokus auf Qualität. Auch die letzte große Entscheidung, auch unfreie Treiber in das Installations-Medium mit aufzunehmen ist unserer Meinung nach ein voller Erfolg. Somit gelingt der durchaus holprige Einstieg für neue Nutzer etwas einfacher und wird vielen einige Stunden an Zeit sparen. Durch neue Projekte wie Fedora Core OS oder openSUSE MicroOS könnte Debian in der Zukunft Konkurrenz im Bezug auf die Stabilität und Verlässlichkeit bekommen. Es wird in der Zukunft interessant, ob sich die Art von Betriebssytem-Images durchsetzt und die klassischen Paketmanager ersetzt werden oder nur eine Trenderscheinung sind. Unserer Meinung nach ist Debian trotzdem durch die Stabilität und die vergleichsweise gute Aktualität (bspw. php8 in Debian 12) für die Zukunft gut aufgestellt und muss sich hinter keinen anderen Distribution verstecken.
Zum Abschluss möchten wir uns bei allen Mitwirkenden, Entwicklern und Nutzern von Debian bedanken. Ohne ihre Leidenschaft und ihr Engagement wäre Debian nicht das, was es heute ist. Herzlichen Glückwunsch zum 30. Geburtstag, Debian! Mögen noch viele weitere folgen.
Kleiner Tipp zum Ende: Das Debian-Projekt sucht immer Freiwillige, um die Zukunft des Projekts weiterhin zu sichern.
Quelle: https://bits.debian.org/2023/08/debian-project-bits1.html